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Eine Geschichte

Im Juni 2005 trafen wir uns, eine Gruppe von Naturliebhabern, in einer Gaststätte im Feriendorf Frankenau im Naturpark Kellerwald-Edersee. Wir wollten zur „Quernst“ hinauf in den Wald, um Fledermäuse zu beobachten und um zu lernen, wie man Nachtwanderungen führen sollte. Wir warteten auf die Nacht und machten uns so unsere Gedanken über das Für und Wider des Naturschutzes. 

„Wollen Sie andere Menschen und
Ihre eigenen Grenzen und besser kennen lernen?
Dann kommen Sie mit zu einer Führung in >
Ihre Natur<"

So stand es in dem Entwurf eines Faltblattes, das wir entwarfen. Es war die Geburtsstunde einer Gruppe „Andersführer“. Zuerst nur eine Arbeitsgruppe der Veranstaltung, waren wir uns schnell einig, den Ernst der Aufgabe locker zu nehmen und einen Flyer zu bauen, mit Titel, Inhalt und Ziel, Ideen, wie sie aus dem spontanen Augenblick dieser Situation entstanden. Es wurde daraus die Form eines Blattes: "Führung gegen Burn-out".

Wir dachten darüber nach, worum es DEM MENSCHEN denn so gehe, wenn er sich für "DIE NATUR" interessiere. Wir waren überzeugt: "nach wie vor geht es dem Menschen um sein eigenes Wohl und seine eigene Gesundheit". Erst wenn eine befürchtete Katastrophe, wenn die erwartete Ausbreitung von Wüsten, das Ansteigen des Meeresspiegels Wohlstand und Leben der Menschen bedrohten, dann lässt sich das Weltgewissen zugunsten einer angeblich bedrohten Natur mobilisieren. Bei etwas Nachdenken schien uns klar zu sein, dass ein Klimawandel nicht >die Natur< sondern >den Menschen< bedroht.

Die Idee

Noch am letzten Tag der Kurswoche glätteten sich die euphorischen Wogen in unseren Köpfen. Während der freudigen Minuten der Arbeit an dem Faltblatt waren Vorstellungen von einem völlig anderen Konzept im Umgang mit dem, was man so „Natur“ nennt, aber vor allem des Menschen mit sich selbst entstanden. Vielleicht ließ sich die Idee mit Slogans andeuten, die die Runde machten: „Vorbild der Natur für Lebensmut" oder "Natürliche Umgebung als eine Voraussetzung gesunden menschlichen Lebens".

Hinter diesen Vorstellungen stand also der Gedanke, dass es mehr um die Menschen schlecht bestellt sei, als um die „Natur“, dass Aussagen über eine Gefährdung oder gar Zerstörung der „Umwelt“ Projektionen eigener Gefährdungen sein könnten. Der Verdacht, dass Menschen dazu neigen, die Schwierigkeiten, die sie mit sich selber haben, auf andere Verhältnisse zu übertragen, war bekannt: moderne systemtheoretische, konstruktivistische oder auch post­konstrukti­vistische Theorien gehen davon aus, dass in Wirklichkeit der Beobachter das Problem ist und nicht das Beobachtete? Na ja. Auf jeden Fall schien es uns, den Initiatoren der neuen Idee, dass man den Menschen zu sich selbst und zu "seiner Natur" zurückführen müsse.

"Wollen Sie Ihre eigene Natur und Ihre eigenen Grenzen und auch andere Menschen besser kennen lernen? Dann kommen Sie mit zu einer Führung in >Ihre Natur<". Es sollte eine Umkehrung des Bemühens von organisiertem Naturschutz werden - eine bewusste Rückführung der Aktion auf den Akteur.